Geschichte
Gründungsjahr 1865
Am 1. Jänner 1865 begann die Walserthaler Brand-Assekuranz ihren Betrieb lt. Archiv der BH Bludenz. Die eigenen Unterlagen zur Gründung sind leider beim Brand des Anstaltsgebäudes der Vorarlberger Landes-Feuerversicherung im Jahre 1945 verloren gegangen. 1865 gab es in Vorarlberg bereits Versicherungsvereine im Bregenzer Wald, im Montafon und auch in der Gemeinde Raggal, aber noch keine Vorarlberger Landes-Versicherung.
Das ursprüngliche Vereinsgebiet umfasste die Gemeinden Blons, Damüls, Fontanella, Raggal, St.Gerold, Sonntag und Thüringerberg. Mit Beschluss der Generalversammlung vom 2.März 1896 kam die Gemeinde Dünserberg und mit Beschluss vom 20.April 1897 die Parzelle Ludescherberg zum Einzugsgebiet des Vereines dazu.
1885 Günstige finanzielle Entwicklung
Die ersten 20 Jahre verliefen in finanzieller Hinsicht sehr erfolgreich und so beschloss die Generalversammlung im Jahre 1885, die Prämienzahlung einstweilig einzustellen.
1887 Gefahr der Vereinsauflösung
Der Vorarlberger Landtag beschloss 1887 ein Gesetz zur Einführungen einer Feuerversicherung mit dem Beitrittszwang für alle bestehenden Versicherungsvereine. Die Aufregung verdeutlicht ein Auszug aus dem Sitzungsprotokoll des Vorarlberger Landtages am 12.01.1887. In der 11.Sitzung berichtet Johann Ignaz Troy, Kaufmann in Egg dem Assekukranzausschusses über die Errichtung einer Feuerversicherungsanstalt im Land: „Sie sehen, meine Herrn! Daß die Gründung eines solchen Institutes nicht erst in die neuere Zeit fällt, sondern schon im Jahre 1818 angeregt wurde. Dazumal scheint es, haben die Städte und größeren Ortschaften im Lande die Hände ruhig in den Schoß gelegt, und zugesehen, wie ein großer Teil der Berggemeinden, den von Allerhöchsten Orts gegeben Wink folgend, ihren eigenartigen Verhältnissen anpassende Institute gründeten, dieselben im Laufe der Zeit verbesserten, so dass sie auch den Anforderungen der Jetztzeit vollkommen entsprechen, indem sie die Hypothekargläubiger sicherstellen und den Verunglückten vollkommene Entschädigung gewähren". Aufgrund von Reservefonds und tüchtigen von der Assekuranz unterstützten Feuerwehren mußten nur ganz geringe oder wie im "Walserthale der Fall", gar keine Jahresbeiträge eingehoben werden.
Das Gesetz trat aber dann nicht in Kraft, weil es von der kaiserlichen Regierung in Wien nicht genehmigt worden war. Die geplante Landes-Feuerversicherung wurde dann erst 1920 gegründet.
1920 Walser halten zusammen
Die Inflation im Zuge des unseligen 1.Weltkrieges verschluckte auch das Vermögen der Walserthaler Versicherung. Die Bevölkerung ließ sich aber nicht entmutigen und war sogar bereit, bei den dokumentierten Brandkatastrophen 1927, 3 Häuser in Buchboden, und 1928 GH Stern in Fontanella zusätzliche Zahlungen zum Fortbestand der Versicherung zu leisten.
12.12.1935 Bildung des "Walser-Brand-Versicherungsverein in Sonntag"
Mit Neugenehmigung der Satzungen im Namen des Bundeskanzleramtes und der Landeshauptmannschaft Vorarlberg.
Laut Statistik aus dem Jahre 1936 umfasste der Verein damals 693 Mitglieder. Dem Prämienaufkommen von 10.971,11 Schilling standen Schäden von 306,13 Schilling (Reservefonds anstatt Rückversicherungsvertrag) gegenüber. Das Vereinsvermögen belief sich auf S 109.099,97, die Staatsgebühr betrug 4%.
1938 Zusammenschluss von 52 Brandschadensvereinen in die Vorarlberger Landes-Feuerversicherungs-Anstalt.
Darunter befanden sich auch der Walsertaler Gebäudeversicherungsverein in Sonntag und der Walsertaler Mobilarversicherungsverein in Blons. Das gesamtes Vereinsvermögen beider Versicherungen betrug damals 111.143,41 Reichsmark (Versicherungssumme 11.083.984 RM).
1948 konstituierende Generalversammlung der Walsertaler Brandversicherung
In diesem Beschluss zur Neugründung eines Wechselseitigen Brandversicherungsvereines wurde das Walser-Vermögen in der Landes-Feuerversicherung für Gebäude u. Mobilar mit S 31.998,90 bewertet.
1.1.1950 Walsertaler Brandversicherung wird wieder selbständig
Der offizielle Geschäftsbetriebe startete am 1.07.1950 mit 431 Mitglieder. Der Gründungsfond der Mitglieder wurde mit S 57.543,42 dotiert. Die Wiener Städtische übernahm dabei die volle Deckung für ein Jahr.
Ein einheitlicher Prämientarif mit 1,- Schilling pro 1.000,- Schilling Versicherungssumme (auch für Mobilar) wurde festgelegt. Für neu eintretende Mitglieder wurden im ersten Jahr 3 Promille berechnet und dann der übliche Satz. Die Prämieneinhebung erfolgte durch Hausbesuche der Verwaltungsmitglieder mit separaten Kassen für jede Gemeinde.
1951 Landes-Feuerversicherung übernimmt Rückversicherung
Nachdem bereits Ende 1950 ein Mitversicherungsübereinkommen mit der Landes-Feuerversicherung abgeschlossen wurde, übernahm diese im Folgejahr die Rückversicherung. Dabei wurden gleich 253 Verträge mit einer gesamten Versicherungssumme von S 8.254.210,- gegen eine Beitragsleistung von S 10.215,30 bei dieser versichert (Selbstbehalt S 50.000,- pro Risiko wobei der übersteigende Anteil die Landes übernahm).
Hinsichtlich Brandschutz sollen, als humorvolles Detail am Rande, laut Protokoll zur Generalversammlung vom 25. April 1954 unter Pkt. 8 Allfälliges "betreffend elektrischer Anlagen hauptsächlich keine geflickten Sicherungen verwendet werden".
1953-1960 Erwähnenswerte Maßnahmen zur Marktanpassung
Der Beschluss zur Verlängerung der Versicherungsdauer von 1 Jahr auf 10 Jahre erfolgte 1953. Im Jahre 1955 wurden erstmals unterschiedliche Prämientarife zwischen massiven (gleich wie Landes-Feuerversicherung) und nicht massiven Bauten, sowie harter (1/10 Promille billiger) und weicher Bedachung eingeführt. Ein Großteil der Gebäude war damals noch weich bedacht. Die erstmals angebotene Rohbauversicherung war 6 Monate prämienfrei.
Kamen bisher stets fixe Tarifsätze zur Anwendung, so wurde in der Generalversammlung des Jahres 1960 erstmals der Vorstand zur Rabattgewährung ermächtigt. In dieser Versammlung wurde am 18. April außerdem beschlossen, dass die zur Versammlung beteiligten Mitglieder eine "Jausevergütung" erhalten sollen.
1965 Jubiläum 100 Jahre Walser Versicherung
Der damalige Volksschuldirekter Eugen Dobler aus Blons erstellte dazu in der Festschrift einen interessanten Rückblick aus Sicht der Versicherung, aber auch aus der Gesamtentwicklung des Tales. Die Veranstaltung wurde mit eine Festakt und einem Ball am 27.Juni 1965 in Sonntag gefeiert.
1972 erstes Büro der Brandversicherung
Durch Anmietung eines Zimmers im Gebäude der Sennereigenossenschaft Sonntag-Boden bekam die Walsertaler Brandversicherung ihr erstes Büro. Mitte der 70er Jahre wurde das Mehrzweckgebäude in Sonntag unter Bürgermeister Bischof Meinrad errichtet. Der ursprünglich geplante Standort im Frontbereich des Mehrzweckgebäudes wurde 1982 durch einen Tausch der Raiffeisenbank Großes Walsertal überlassen. Die Walser bezog statt dessen ein Zimmer im EG ostseitig des Gebäudekomplexes als Büro der Walsertaler Brandversicherung. 1985 erfolgte der Kauf dieses Gebäudeteils von der Gemeinde Sonntag.
1986 Trennung Funktion Obmann und Geschäftsführer
Um den steigenden Anforderungen des Marktes und dem damit verbundenen Verwaltungsaufwand gerecht zu werden, wurde 1986 erstmalig ein eigener Geschäftsführer im Ausmaß von 50% angestellt.
1988 Anschaffung des ersten Personal Computers
Ein IBM mit 1MB Arbeitsspeicher und 20MB Festplatte sowie ein eigenes dafür von Alois Feuerstein, Andelsbuch erstelltes Versicherungsprogramm eröffneten das "Computerzeitalter für die Walser".
1.01.2000 Kooperation der Walser Versicherung mit der Vorarlberger Landes-Versicherung
Durch diese engere Form der Zusammenarbeit soll der Fortbestand der Walser Versicherung als eigenständiger Versicherer gesichert werden. Die Walser beteiligt dabei die VLV in der Sparte Feuer mit 40% bzw. umgekehrt die VLV die Walser in den Sparten Sturm und Leitungswasser ebenfalls mit 40%. Im Zuge dieser neuen Zusammenarbeit wurde auch gleichzeitig der Vertrieb, die Polizzierung, das Inkasso sowie die Schadensabwicklung ausgelagert an den Kooperationspartner.
2006 Neues Büro im Mehrzweckgebäude Sonntag
Ein lang ersehnter Wunsch der Vereinslenker ging in diesem Jahr in Erfüllung. Direkt straßenseitig, rechts vom Eingangsbereich des Lebensmittelhändlers, wurden Räumlichkeiten gekauft und so umgestaltet, dass sie den neuesten Erfordernissen eines kundenfreundlichen Versicherungsbüros entsprechen.
2006 Eröffnung der Kfz-Zulassungsstelle im Kooperationsbüro Sonntag
Auf Initiative des ehemaligen Zulassungsstellen-Leiters der Vorarlberger Landes Versicherung, Aberer Günter. Eine Anlaufstelle für alle, unabhängig vom jeweiligen Versicherer, mit fixen Öffnungszeiten (Mo-Do 15-17Uhr u. Fr 14-16Uhr).
2015 Jubiläum 150 Jahre Walser Versicherung
Funktionäre ab 1948
Obmänner:
2011 - Rinderer Albert, Thüringerberg
1989-2011 Schwarzmann Alfons, Sonntag
1950-1989 Rinderer Franz Josef, Sonntag
1948-1950 Schwarzmann Josef, Sonntag (war bereits 1938 kurzzeitig Obmann)
Aufsichtsrat-Vorsitzende:
1986- Konzett Edgar, Fontanella
1962-1986 Bickel Lorenz, Sonntag
1953-1962 Nigsch Franz Anton, Sonntag
1950-1953 Martin Theodor, Sonntag
1948-1950 Domig Josef, Sonntag
Geschäftsführer:
1993- Schäfer Alfons, Sonntag
1991-1993 Schwarzmann Andreas, Sonntag
1986-1991 Rinderer Robert, Sonntag
1950-1986 Rinderer Franz Josef, Sonntag (Geschäftsführer und Obmann)